Eine braune Maus ist auf einer Hand in einem Latexhandschuh. Zuoberst steht in einem 50% Transparenten, schwarzen Feld:"Statistik 2021: Zunahme von Tierversuchen!" In einem roten Feld steht mit weisser Schrift:"30% mehr schwerbelastende Tierversuche!" Unten rechts ist das Logo der LSCV, ein zweifarbiger Schimpansenkopf mit dem Schriftzug "LSCV" in grün.

Heute veröffentlichte das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen die Tierversuchsstatistik 2021. Diese zeigt, dass die Versuche der höchsten Belastungsstufe, welche seit Jahren zunehmen, einen Sprung von +30% gemacht haben.

 

Seit 30 Jahren stagnieren die Zahlen der für Versuche verwendeten Tiere in der Schweiz. Dieses Verpassen der Entwicklung hin zu modernen Forschungsmethoden ist eine grosse Hypothek für die Forschung in der Schweiz. Sind doch tierfreie Methoden genauer, günstiger, schneller, sicherer und vor allem ethisch vertretbar. Mit den veralteten staatlichen Förderstrukturen haben andere Länder die Schweiz jedoch um Jahrzehnte abgehängt. Sie können Ersatzmethoden in alle Welt exportieren, während die Schweiz teilweise auf Importe von Tieren und Infrastruktur angewiesen ist.

 

Dass zusätzlich zu dieser verpassten Entwicklung die Versuche in der höchsten Belastungsstufe “Schweregrad 3” seit Jahren zunehmen und von 2020 bis 2021 gar einen Sprung um +30% gemacht haben, ist ein Skandal. Nicht nur, dass dafür Tieren schreckliche Qualen wie gentechnisch herbeigezüchtete Tumore für lange Zeiträume aufgezwungen werden. Diese Tierquälerei kann auch keine Resultate für die praktische Anwendung und den medizinischen Nutzen vorweisen.

Trotzdem werden jedes Jahr ca. SFr. 200 Millionen an Steuergeldern für diese 150 Jahre alten Forschungsmethoden aufgeworfen, währenddessen die Erforschung von modernen Methoden wie Human-on-a-Chip blockiert wird. Ein paar wenige hunderttausend Franken Staatsmittel werden in die Erforschung von tierfreien Methoden investiert, was schlicht nicht ausreichend ist, um das veraltete System des Tiermodells ersetzen zu können. So sind innovative Unternehmen wie Epithelix auf Finanzierung durch Stiftungen und Vereine wie die LSCV angewiesen, um ihre Produkte auf den Markt zu bringen.

 

Für Rückfragen stehe ich Ihnen gerne jederzeit zur Verfügung.

 

Benja Frei

Präsident*in LSCV

b.frei@lscv.ch

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