Gemäss dem Jahresbericht des Bundesamts für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) zu den Kontrollprogrammen an den Grenzen wurden bei den 2016 durchgeführten Untersuchungen von Gemüse und Früchten massive Mengen von Chemikalienrückständen gefunden. Besonders Produkte aus Vietnam und Thailand waren betroffen.

Von den 40 Proben, die das kantonale Labor Zürich untersuchte, wurden 12 (30 %) beanstandet. Die Hälfte der beanstandeten Proben enthielt insgesamt 17 verschiedene Pestizide in unzulässiger Konzentration. In Korianderblättern und Chilis aus Vietnam fand man sogar so hohe Pestizidmengen, dass sie als gesundheitsgefährdend eingestuft wurden.

Auch das kantonale Labor Bern kam in seinen Untersuchungen zu ähnlichen Ergebnissen. Von 41 Proben enthielten 13 (32 %) Pestizidmengen, die über dem Toleranzwert lagen. In zwei Proben Chili aus Vietnam und Thailand sowie einer Probe Basilikum aus Vietnam wurden Rückstände von acht bis elf verschiedenen Pestiziden nachgewiesen.

Das BLV schliesst aus diesen Ergebnissen, dass die Selbstkontrolle in diesem Bereich nicht funktioniert. Die Behörden beabsichtigen nun, Massnahmen gegen fehlbare Importeure zu ergreifen. Lieferungen an Importeure, deren Ware wiederholt beanstandet wurde, können präventiv beschlagnahmt und es kann Strafanzeige eingereicht werden.

Auch bei Produkten aus der Schweiz erfüllten drei Prozent der Proben die Anforderungen nicht. Mit der Knospe von BioSuisse ausgezeichnete Produkte aus der Schweiz oder mit einem anerkannten Bio-Label ausgezeichnete Produkte aus der EU minimieren das Risiko, mit der Nahrung gesundheitsgefährdende Stoffe aufzunehmen.