Am vergangenen Freitag verkündete das Swiss 3R Competence Center (3RCC) die Gewinnerinnen des 3Rs-Preises 2024 und der Young 3Rs Investigator Awards. Es ist erfreulich, dass alle drei ausgezeichneten Projekte komplett Tierversuchsfrei sind. Jedoch verschleiert dies die Tatsache, dass das 3RCC nach wie vor Forschung fördert die Tierversuche «verbessern» soll.
Seit seiner Gründung steht das 3RCC, auch seitens der LSCV, in der Kritik. Aus Sicht der LSCV und anderer Organisationen die sich für Tiere und ethische Forschung einsetzen weil nicht nur Forschung gefördert wird welche Tierversuche ersetzen kann, sondern auch solche die Tierversuche verfeinern (refine) oder reduzieren (reduce) soll. Daher auch der Name 3R für reduce, refine, replace. Dass der Ersatz (replace) dabei oft an letzter Stelle steht ist kein Zufall, finanziert doch auch die Pharmaindustrie und Unternehmen welche Tierversuche durchführen, nebst dem Bund, einen grossen Teil des Budgets des 3RCC. Und diese behauptet via ihren Lobbyorganisationen nach wie vor, dass es nicht möglich wäre Tierversuche vollständig zu ersetzen. Weiter haben diese Unternehmen auch ein Interesse die Tierversuche zu verfeinern und die Tierzahl zu reduzieren um so Kosten zu sparen.
Dass nun ausschliesslich tierversuchsfreie und humanbasierte Projekte ausgezeichnet werden ist extrem begrüssenswert. Doch kann dies auch als Greenwashing betrachtet werden, also eine Strategie mit der einzelne, wenige und wenig aufwändige positive Handlungen ins Zentrum der Aufmerksamkeit gestellt werden um so von den anteilsmässig viel häufigeren negativen Handlungen abzulenken.
Deshalb gratuliert die LSCV den Gewinnerinnen herzlich, fordert das 3RCC aber auch weiterhin dazu auf, mit ihren gesamten Ressurcen die zukunftsgerichtete, ethische und humanbasierte Forschung ohne Tierleid zu fördern.
